Königreich Sachsen - Staatswappen

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Staatswappen

Das Staatswappen ist ein Symbol des Gemeinwesens des Bundesstaates Sachsen. Es verküpft die historische Vergangenheit mit der Gegenwart und der Zukunft, denn nur derjenige, der seine Vergangenheit kennt kann seine Zukunft gestallten.  
 

Auszug aus: "Beiträge zur Landes und Volkskunst des Königreich Sachsen" - Dr. G. Oertel 1890

Das neue königlich-sächsische Majestät Wappen

Das neue Wappen mufaßt in einem zweimal gespaltenen, dreimal geteilten Schilde 13 Einzelwappen, während das bis 1806 gebrauchte große Wappen des Kurfürstentums Sachsen nach der Zeichnung des Freiherrn von Biedermann 28, nach der Darstellung des Freiherrn von Mansberg 25 Einzelwappen (die Wappenzeichen von Hanau-Münzenberg und Lichtenberg sind im Wegfall gekommen) enthielt.

Von diesem 25 Einzelwappen des kurfürstlichen Wappenschildes sind fallengelassen worden die Wappen von Jülich, Cleve, Berg, Westfalen, Engern, der Niederlausitz, der Burggrafschaft Magdeburg, von Brehna, Ravensberg, Markt, Barbn, die Erzmarschallamtsinsignien und der Regalienschild,  neu hinzugekommen ist nur das Wappen von Plauen.  Es sind also die Wappen aller derjenigen Gebiete und Gebietsteile fort gefallen, welche nicht mehr im Besitz der Wettiner sind, außerdem auch diejenigen Wappenzeichen, welche, wie die des Erzmarschallamts und der Regaliene, bedeutungslos geworden sind.  Von den 10 Helmzieren, die das große kurfürstliche Staatswappen besaß, sind weggefallen die Helmzieren von Westfalen, Engern, Jülich, Cleve, Berg und der Niederlausitz, hinzugekommen ist die Helmzieren von Plauen.  Die Zahl der Einzelwappen erscheint verhältnismäßig klein, wenn man erwägt, dass beispielsweise das große Staatswappen des Herzogtums Sachsen-Altenburg 20 einzelne Wappenschilder umfasst. Der tratschenförmige Schild wird durch die dreimalige Teilung in vier Querstreifen geteilt, welche wiederum die doppelte Spaltung in je drei Felder geschrieben werden. Im Herzschilde, das heißt in den Mittelfeldern des zweiten und dritten Querstreifen befindet sich das bisher gebräuchliche herzoglich sächsische Wappen, im ersten Querstreifen von links nach rechts die Wappen der Mark Meißen, der Landgrafschaft und der Pfalz Thüringen, im zweiten Querstreifen zu beiden Seiten des genannten sächsischen Wappens die der Pfalz Sachsen und des Pleißnerlandes, im dritten Querstreifen links vom Sachsenwappen das der Herrschaft Plauen, rechts das der Grafschaft Orlamünde, im vierten Querstreifen die von Landsberg, der Oberlausitz und Eisenberg, endlich in der Tratschenspitze die von Altenburg und Henneberg. 5 Helmzieren begrünen den Wappenschild, und zwar die von Plauen, Thüringen, Sachsen, Meißen und Oberlausitz. Die Anordnung würde so nach skizzierhaft dargestellt, folgende sein:

Das Wappen des Herzogtums Sachsen, dass sich im Herzschild befindet, zeigt fünf schwarze Balken im goldenen Felde mit von links nach rechts schräg darüber gelegtem Rautenkranz; es ist mit der Königskrone geziert.

Aufgenommen wurde das Wappen 1425, die Königskrone wart 1806 hinzugefügt. Die Mark Meißen hatte und hat als Wappenzeichen einen schwarzen Löwen im goldenen Feld, Thüringen einen rot silbernen Löwen im blauen Feld. Das Wappenzeichen der Pfalzen ist ein goldener Adler, das Wappenfeld der Pfalz Thüringen ist schwarz, das der Pfalz Sachsen blau. Beide Pfalzwappen sind in den Wappenschild der Wettiner endgültig 1425 aufgenommen, das Wappen der Pfalz Thüringen schon vorher hie und da geführt worden. Das Pleißnerland hat als Wappenzeichen einen gold- und silbergeteilten Löwen im blauen Feld. Es wurde dem Markgrafen Albrecht dem Entarteten als Heiratsgut vom Kaiser Friedrich II. überwiesen, sein Besitz durch die Schlacht bei Lucka 1307 gesichert und durch die 1329 erfolgte Belehnung rechtlich bestätigt.  Wann das Wappen aufgenommen worden sei, ist nicht sicher; zuerst finden wir es im großen Reitersiegel Johann des Beständigen vom Jahre 1525. Das Wappen Plauens zeigt einen gekrönten goldenen Löwen im schwarzen Feld; Plauen ist mit dem Hauptteil des Vogtlandes 1575 an Kursachsen gekommen, das Wappenzeichen findet sich jetzt zum ersten Mal im sächsischen Staatswappen. Orlamünde führt, wie Meißen, einen schwarzen Löwen im goldenen Felde des Wappens, zur Unterscheidung sind als Beizeichen rote Herzblätter beigefügt. Orlamünde gelangte 1344 durch Kauf in die Hände der Wettiner, das Wappen ward 1351 aufgenommen. Das Wappen von Landsberg, zwei blaue Pfeile im goldenen Felde, ist das eigentliche Familienwappen der Wettiner. Es erscheint zuerst in der vorliegenden Form 1205, verschwindet nach Aufnahme des Thüringer Löwen auf ein Jahrhundert aus dem Wettiner Wappen und kehrt erst 1351 zurück, nachdem die Wettiner kurz vorher das verlorengegangene Landsberg durch Kauf wieder gewonnen hatten. Für die Oberlausitz, der ein Land Wappen fehlt, wird das Wappen der Stadt Bautzen, eine goldene Zinnen Mauer im blauen Felde, angewandt. Die Oberlausitz kam 1635 an Sachsen, zu gleicher Zeit wurde das Wappen aufgenommen. Eisenberg führt als Wappen drei blaue Balken im silbernen Felde, es kam 1395 durch Kauf in den Besitz der Wettiner, das Wappen erscheint zuerst 1525 in dem schon genannten Reitersiegel Johann des Beständigen. Auch das Altenburger Wappen, rote Rosse im silbernen Felde, findet sich zum ersten mal in jenem Siegel; das Recht der Wappenführung wurde dem Albertinern verliehen, als über den Kurfürsten Johann Friedrich die Reichsacht verhängt wurde. Das hennebergische Wappen ist ein redendes, es zeigt eine schwarze Henne auf grünem Dreiberg im goldenen Feld. Henneberg kam 1563 nach dem Aussterben der Grafen von Henneberg in den Besitz der Wettiner, das Wappen ward erst nach der Teilung 1680 von sämtlichen sächsischen Linien angenommen.

Die Helmzier von Plauen ist ein silber- und schwarzgeteilter Hundekopf. Thüringen führt als Helmzier silberne Hörner, von denen nach dem nach außen je 5 Äster mit je 3 grünen Herzblättern ausgehen. Die Helmzier Sachsens ist eine Wiederholung des Wappenbildes mit 5 Pfauenwedeln. Meißen hat, seit Karl IV. 1350 den Söhnen des Markgrafen Friedrich des Ernsthaften das Recht der Judensteuerhebung verlieh, den Judenkopf als Helmzier geführt; Gewand und Mütze sind silber und rot gestreift. Die Helmzier der Oberlausitz ist, wie die Sachsens, eine Wiederholung des Wappenzeichen mit blauem aufwärts gerichteten Adlerflügel.

Als Schildhalter sind die seit 1858 gebräuchlichen Löwen geblieben; Auch Ordenszeichen (Orden der Rautenkrone am grünen Bande) und die Devise (providentiae memor - Die Vorsehung eingedenk) ist nicht geändert worden. Umschlossen wird das Ganze von einem mit der Königskrone gedeckten purpurnen Wappenzelt.

 

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